Es kann schwierig sein, den Überblick über all die verschiedenen Social-Media-Apps zu behalten, aber eine App, die schnell die Welt im Sturm erobert hat, ist die Video-Sharing-App TikTok.
Die Social-Media-App hat eine phänomenale Wachstumsphase erlebt. Innerhalb von zwei Jahren hat sie über 500 Millionen aktive Nutzer weltweit und eine größere Fangemeinde als Twitter, Snapchat und LinkedIn.
Die ursprünglich als Musical.ly bekannte App wurde 2018 von dem chinesischen Unternehmen ByteDance übernommen und alle Nutzer wurden zu TikTok transferiert. Seitdem ist die App in ihrer Popularität explodiert und das Unternehmen wurde mit unglaublichen 75 Milliarden Dollar bewertet.
Obwohl die App eine der am schnellsten wachsenden Social-Media-Plattformen der Welt ist, wurde sie wegen Verstößen gegen den Datenschutz mit einer Geldstrafe belegt, der Zensur politischer Inhalte beschuldigt und kritisiert, dass sie nicht genug für den Schutz kleiner Kinder auf der Plattform tut.
Dies hat viele Eltern dazu veranlasst, die App genauer unter die Lupe zu nehmen und herauszufinden, welche Maßnahmen sie ergreifen können, um ihre Kinder online zu schützen.
Was ist TikTok?
TikTok ist eine kostenlose Social-Media-App, mit der man Musikvideos erstellen, teilen und entdecken kann. Die Videos werden in 15- bis 60-Sekunden-Clips aufgenommen und die Nutzer können viele verschiedene Spezialeffekte und Filter hinzufügen, bevor sie sie auf der Plattform teilen. Die Nutzer können sich mit ihren Lieblings-Influencern austauschen, Memes und Witze teilen, an viralen Internet-Challenges teilnehmen und sich mit Freunden verbinden. Wie bei vielen anderen Social-Media-Plattformen und -Apps besteht die Grundvoraussetzung darin, ansprechende Inhalte zu erstellen und die Videos, die einem gefallen, zu mögen, zu teilen oder zu kommentieren.
Wer nutzt TikTok?
Dem Global Web Index zufolge sind 41 % der TikTok-Nutzer zwischen 16 und 24 Jahre alt. Als die App auf den Markt kam, waren die Nutzer überwiegend weiblich. Jüngste Statistiken zeigen jedoch, dass 55,6 % aller TikTok-Nutzer jetzt männlich sind.
Die App zieht auch die Aufmerksamkeit von Prominenten auf sich, die sich ein Stück vom Kuchen abschneiden wollen und die Plattform als unterhaltsame Möglichkeit nutzen, mit ihren Fans in Kontakt zu treten. Viele Unternehmen versuchen auch, vom Erfolg der Plattform zu profitieren, indem sie TikTok-Challenges und -Wettbewerbe nutzen, um die Nutzer dazu zu ermutigen, markenbezogene Inhalte zu erstellen.
Wie verwenden Sie TikTok?
Sie können sich bei TikTok mit einer Telefonnummer, E-Mail-Adresse, einem Facebook-, Twitter- oder Instagram-Konto anmelden. Sobald Sie angemeldet sind, können Sie nach beliebten Nutzern, Kategorien und Hashtags suchen, um bestimmte Videos zu finden, oder Sie können Ihre Telefonkontakte und Social-Media-Follower nutzen, um Freunde zu finden, die bereits auf der Plattform sind. Die App hat den Prozess der Videoerstellung vereinfacht. Ohne viel Zeit und Mühe können Sie ein kurzes Video erstellen und sofort veröffentlichen.
TikTok unterscheidet sich von vielen anderen Social-Media-Apps dadurch, dass es sich weniger um die Leute dreht, denen man folgt, sondern eher darum, neue Inhalte vorzustellen. Wenn Sie die App starten, werden Sie sofort auf die Seite "Für Sie" weitergeleitet und sehen nicht nur die Beiträge anderer Personen. Der Inhalt der Seite wird durch einen Algorithmus generiert, der auf allen Videos basiert, die Sie zuvor angesehen, geliked oder geteilt haben. So wird sichergestellt, dass Sie nur mit Inhalten interagieren, die Sie auch wirklich interessieren.
Ist TikTok sicher für Kinder?
Obwohl TikTok im Allgemeinen für Kinder sicher ist, gab es Fälle von Cybermobbing und Berichte über Online-Raubtiere, die Kinder und Jugendliche mit unangemessenen Inhalten angriffen. TikTok verlangt, dass die Nutzer mindestens 13 Jahre alt sind, um die App zu nutzen, und dass jeder, der unter 18 Jahre alt ist, die Zustimmung eines Elternteils oder Erziehungsberechtigten haben muss. Leider hat dies viele junge Nutzer nicht davon abgehalten, sich auf der Plattform zu bewegen. Im Februar 2019 verhängte die Federal Trade Commission (FTC ) eine Rekordstrafe in Höhe von 5,7 Millionen Dollar gegen TikTok, weil das Unternehmen illegal persönliche Daten von Kindern unter 13 Jahren gesammelt hatte.
Die FTC entschied, dass die App gegen den Children's Online Privacy Protection Act (Gesetz zum Schutz der Privatsphäre von Kindern im Internet) verstößt, da sie nicht die Zustimmung der Eltern einholt, bevor sie Namen, E-Mail-Adressen und andere persönliche Daten von Nutzern unter 13 Jahren sammelt. Die App hat seitdem die Kontrollen verschärft, was jedoch das ICO dazu veranlasst hat, eine eigene Untersuchung darüber einzuleiten, ob das Unternehmen gegen die Allgemeine Datenschutzverordnung (GDPR)verstoßen hat .
Wie kann ich mein Kind auf TikTok schützen?
Da die App nicht für jüngere Kinder gedacht ist, sollten Eltern genau auf die Altersbeschränkung achten, um sicherzustellen, dass ihr Kind keinen expliziten oder unangemessenen Inhalten ausgesetzt ist. Wie bei jedem sozialen Netzwerk spielen die Datenschutzeinstellungen eine wichtige Rolle bei der Begrenzung der Informationen, die Ihr Kind online teilen kann.
Die Benutzerkonten auf TikTok sind standardmäßig alle öffentlich, daher sollten Eltern als Erstes alle Datenschutzeinstellungen aktivieren. Das bedeutet, dass sie entweder ein privates Konto wählen oder die Einstellungen für "Kommentare, Duette, Reaktionen und Nachrichten" auf "Freunde" statt auf "Alle" ändern. Für zusätzliche Sicherheit sollte auch der Standortdienst ausgeschaltet werden.
Sie sollten auch regelmäßig mit Ihrem Kind darüber sprechen, was es online teilt, und es wissen lassen, dass es sich an Sie wenden kann, wenn es sich bedroht fühlt oder auf Inhalte stößt, die es beunruhigend findet. Wenn Ihr Kind einen anderen Nutzer auf der Plattform blockieren möchte, muss es nur auf dessen Profil gehen und auf "blockieren" klicken.
In welchen Ländern ist TikTok verboten?
TikTok wurde in Indonesien vorübergehend verboten, nachdem die indonesische Regierung der Plattform vorwarf, Pornografie, unangemessene Inhalte und Blasphemie zu fördern. Kurze Zeit später hob das Land das Verbot auf und stellte 20 Mitarbeiter ein, um unangemessene Inhalte auf der Plattform zu zensieren.
Das Unternehmen war auch in eine Reihe anderer Kontroversen verwickelt, darunter das Verbot von LGBTQ-Inhalten in der Türkei und die Zensur von Pro-Hongkong-Videos. Erst letzte Woche entschuldigte sich TikTok dafür, dass es einen US-amerikanischen Teenager von der Plattform gesperrt hatte, nachdem sie ein Video gepostet hatte, das Pekings Behandlung von Muslimen in Xinjiang thematisierte.
Das Unternehmen hat schnell behauptet, dass es in der internationalen Version seiner App keine chinesischen Zensurvorschriften anwendet, doch die US-Regierung ist sich da nicht so sicher. Angesichts der Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und der angeblichen Zensur politischer Inhalte leitet der Ausschuss für Auslandsinvestitionen eine Untersuchung ein, um festzustellen, ob die App eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellt.
Wie bei jeder Social-Media-App ist es wichtig, sich zu informieren. Machen Sie sich mit den Community-Richtlinien von TikTok vertraut, um besser zu verstehen, was Sie teilen können und was nicht. Nutzen Sie die erweiterten Datenschutzeinstellungen und behalten Sie die Online-Aktivitäten Ihres Kindes genau im Auge, um sicherzustellen, dass es keinen belastenden oder unangemessenen Inhalten ausgesetzt ist.
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