Supply Chain Attacks: Wie Sie das menschliche Risiko bei Angriffen auf die Lieferkette mindern können
Veröffentlicht am: 28 Okt. 2025
Moderne Lieferketten sind das Rückgrat der heutigen globalen Unternehmen. Ein komplexes Netz von Anbietern, Partnern und Dienstleistern arbeitet zusammen, um den reibungslosen Betrieb von Unternehmen zu gewährleisten. Dies ist nicht nur für das Wachstum entscheidend, sondern stellt auch eine der größten Herausforderungen für die Cybersicherheit unserer Zeit dar.
Da Lieferketten immer größer, digitaler und datengesteuerter werden, sind sie auch anfälliger. Angreifer müssen nicht mehr direkt auf ein Unternehmen zielen, sondern können Schwachstellen bei kleineren, weniger sicheren Partnern ausnutzen, um Zugang zu wertvollen Systemen und Informationen zu erhalten. Diese wachsende Bedrohung erfordert eine veränderte Sichtweise der Unternehmen auf die Sicherheit – von der ausschließlichen Konzentration auf interne Schutzmaßnahmen bis hin zum Risikomanagement in allen Bereichen des Netzwerks.

Die wachsende Angriffsfläche
Jeder Zulieferer, jede Software-Integration und jeder Drittanbieter-Service stellt einen potenziellen Einstiegspunkt für Cyberkriminelle dar und bietet damit Möglichkeiten für Angriffe auf die Lieferkette. Für viele Unternehmen bedeutet dies Hunderte (oder Tausende) von Zugangspunkten – jeder mit seiner eigenen Sicherheitslage und potenziellen Schwachstellen.
Jüngste Untersuchungen zeigen, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen einen Cybervorfall erlebt haben, der mit einem Drittanbieter oder Partner zusammenhängt. Angreifer wissen, dass kleinere Anbieter oft nicht den gleichen Schutz bieten wie große Unternehmen, was sie zum perfekten Einstieg in wertvollere Ziele macht.
Ein einziges kompromittiertes Konto, ein falsch konfiguriertes System oder eine nicht gepatchte Software kann sich auf mehrere Unternehmen auswirken.
Wie Cyberkriminelle Lieferketten ausnutzen
Angriffe auf die Lieferkette sind erfolgreich, weil sie Vertrauen und Abhängigkeiten ausnutzen. Wenn ein Unternehmen mit einem Anbieter zusammenarbeitet, Software von Drittanbietern installiert oder wichtige Daten weitergibt, erweitert es den Kreis des Vertrauens. Angreifer machen sich das zunutze:
- Software-Kompromittierung: Durch die Manipulation von Updates und die Eingabe von bösartigem Code in Systeme können Angreifer Malware in großem Umfang verbreiten.
- Missbrauch des Zugriffs durch Dritte: Viele Lieferanten haben für die Zusammenarbeit direkten Zugang zu internen Systemen. Ohne strenge Zugangskontrollen bietet dies die Möglichkeit des Missbrauchs oder des Diebstahls von Zugangsdaten.
- Impersonation und BEC: Cyberkriminelle nutzen Social Engineering, um sich als vertrauenswürdige Anbieter auszugeben und Mitarbeiter dazu zu verleiten, auf unsichere Dokumente zu klicken, Geld zu überweisen oder sensible Daten preiszugeben.
- Risiken bei der gemeinsamen Nutzung und Speicherung von Daten: Je mehr Daten von Dritten gemeinsam genutzt werden, desto größer ist die Gefahr, dass sie durch versehentliche Lecks oder vorsätzliche Verstöße gefährdet werden.
Das menschliche Element in der Sicherheit der Lieferkette
Technologie allein kann das Sicherheitsproblem in den heutigen Lieferketten nicht lösen. Firewalls, Überwachungstools und Zugangskontrollen sind zwar unverzichtbar, aber die meisten Angriffe beruhen auf menschlichem Verhalten, um erfolgreich zu sein.
Angreifer nutzen psychologische Auslöser wie Dringlichkeit, Autorität und Vertrautheit aus, um Mitarbeiter zum Handeln zu verleiten. Eine überzeugende E-Mail von einem scheinbar „vertrauenswürdigen Lieferanten“ kann technische Sicherheitsvorkehrungen umgehen, wenn ein Mitarbeiter nicht innehält, um die Person zu überprüfen.
An dieser Stelle ist das menschliche Risikomanagement entscheidend. Wenn Sie verstehen, wie sich Menschen unter Druck verhalten, und wenn Sie ein Bewusstsein für Risiken entwickeln und Verantwortung übernehmen, können Sie Ihre Mitarbeiter zu einer starken Verteidigungslinie machen.
Die größten Herausforderungen für die Cybersicherheit in der Lieferkette
- Mangelnde Transparenz: Viele Unternehmen haben keinen vollständigen Überblick über ihr Lieferanten-Ökosystem und darüber, wer Zugriff auf sensible Daten oder Systeme hat.
- Uneinheitliche Sicherheitsstandards: Anbieter arbeiten oft unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen, was zu einem ungleichen Schutz führt.
- Komplexität der Lieferkette: Cloud-Dienste, IoT und KI-gesteuerte Automatisierung schaffen neue Prozesse, die schwer zu überwachen sind.
- Der menschliche Faktor: Menschliches Versagen ist nach wie vor die Ursache für Vorfälle, von Phishing-E-Mails bis hin zu schlechten Passwortpraktiken.
Aufbau einer widerstandsfähigen Lieferkette
Eine widerstandsfähige Lieferkette beginnt mit Transparenz, Zusammenarbeit und Aufklärung. Diese Schritte können Organisationen helfen, ihre zu stärken:
- Erstellen Sie eine Karte Ihrer Lieferkette: Identifizieren Sie alle Lieferanten sowie die Zugriffsmöglichkeiten und Daten, die sie besitzen, klassifizieren Sie sie nach Risikostufe (kritisch, mittel, gering) und passen Sie die Sicherheitserwartungen entsprechend an.
- Integrieren Sie die Sicherheit in die Beschaffung: Anbieter sollten klare Grundstandards erfüllen, wie z.B. die Einhaltung von ISO- oder NIST-Frameworks.
- Führen Sie laufende Bewertungen durch: Bewerten Sie das Lieferantenrisiko regelmäßig durch Audits, Fragebögen und Informationen – das Cyberrisiko entwickelt sich mit den Geschäftsbeziehungen.
- Stärken Sie das Bewusstsein: Klären Sie alle Mitarbeiter und, wenn möglich, auch Dritte über die Gefahren des Internets auf. Realistische Phishing-Simulationen und Fälle von Cyberangriffen machen deutlich, wie wichtig es ist, Anfragen zu überprüfen und verdächtige Aktivitäten zu melden.
- Wenden Sie das Null-Vertrauensprinzip an: Gehen Sie davon aus, dass jede Verbindung kompromittiert werden könnte. Beschränken Sie die Zugriffsrechte auf das notwendige Minimum und überwachen Sie kontinuierlich ungewöhnliche Aktivitäten.
- Planen Sie für Angriffe: Kein System ist narrensicher. Verfügen Sie über einen klaren Plan zur Reaktion auf einen Vorfall, der Kommunikationsprotokolle mit Lieferanten enthält, um im Falle eines Verstoßes Transparenz und schnelle Eindämmung zu gewährleisten.
Die Herausforderung in der Lieferkette ist nicht nur technischer Natur – sie ist menschlich. Angreifer nutzen die Komplexität der Systeme und die Schwächen der Lieferanten aus. Gut geschulte Mitarbeiter und robuste Prozesse können Angriffe auf die Lieferkette jedoch stoppen, bevor sie Schaden anrichten.
Durch die Kombination von robusten Prozessen, klarer Kommunikation und einer Kultur des Bewusstseins können Organisationen sich und ihre Partner davor schützen, das nächste Opfer zu werden.
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Wie kann das menschliche Risiko bei Angriffen auf die Lieferkette gemindert werden?
Was sind Angriffe auf die Lieferkette?
Angriffe auf die Lieferkette erfolgen, wenn Cyberkriminelle Schwachstellen bei einem Anbieter oder Partner ausnutzen, um größere Organisationen zu infiltrieren und Schwachstellen im vernetzten Ökosystem anzugreifen.
Warum sind Menschen ein Risiko bei Angriffen auf die Lieferkette?
Die meisten Angriffe auf die Lieferkette beruhen auf menschlichem Versagen, wie z. B. dem Fallen auf Phishing-E-Mails oder der Fehlkonfiguration von Systemen, wodurch selbst fortschrittliche technische Verteidigungsmaßnahmen umgangen werden können.
Welche Technologien helfen bei der Abwehr von Angriffen auf die Lieferkette?
Tools wie automatische Überwachung, Zugangskontrollen, fortschrittliche Phishing-Simulationen und Risiko-Intelligence-Plattformen helfen dabei, Angriffe in der gesamten Lieferkette zu erkennen und zu verhindern.
Wie können Unternehmen Angriffe auf die Lieferkette verhindern?
Unternehmen können das Risiko verringern, indem sie ihre Zulieferer kartieren, Sicherheitsstandards einführen, Audits durchführen, das Bewusstsein ihrer Mitarbeiter stärken und Zero-Trust-Zugangsrichtlinien anwenden.